Energieeffizienzklassen – was Sie darüber wissen sollten

Jedes Mal, wenn Sie sich auf die Suche nach Waschmaschine, Trockner und Co begeben, werden Sie mit Energieeffizienz-Labels konfrontiert. Doch was sagen die Werte aus und was bedeuten sie für Sie als Verbraucher? 

Energieeffizienzklassen nicht nur für Elektrogeräte

Die Klassen wurden auf europäischer Ebene festgelegt und sollen den Kauf energiesparender Geräte fördern. Dass einige Elektrogeräte nicht ohne einen derartigen Hinweis zum Verbraucher gelangen, ist allgemein bekannt. Allerdings müssen diese Angaben auch in anderem Zusammenhang dem Käufer kenntlich gemacht werden. Insgesamt kommen die Labels bei

• elektrischen Geräten
• Maschinen (Motoren)
• Gebäuden (Häuser und Wohnungen)

zur Anwendung. Da die beiden letzten Möglichkeiten für den Normalverbraucher eher selten sind, beschränken sich die weiteren Informationen weitestgehend auf die elektrischen Geräte. Hier kleben die Etiketten auf 

• Kühl- und Gefriergeräten
• Staubsaugern
• Waschmaschinen
• Wäschetrocknern
• Fernsehern
• Dunstabzugshauben
• Klimageräten für Räume
• Elektrobacköfen
• Warmwasserbereitern 

Alle Energiewerte in zehn Klassen

Um einem Gerät eine entsprechende Energieeffizienz bescheinigen zu können, muss ein Referenzwert vorhanden sein. Dazu wurde bereits vor rund 20 Jahren für die meisten der  verschiedenen Gerätetypen ein Referenzgerät bestimmt und für jedes dieser Geräte ein  Energieeffizienzindex von 100 % angenommen. Die Energieeffizienzklasse gibt somit an, welchen Anteil Strom ein Gerät in Bezug auf den Wert des Referenzgerätes verbraucht. Dabei wird zwischen den einzelnen Gerätetypen unterschieden. 

Mit dem technischen Fortschritt erreichten immer mehr Geräte die Effizienzklasse A. Deshalb wurde innerhalb dieser Klasse im Laufe der Zeit eine weitere Unterteilung in A+, A++ und A+++ vorgenommen. 

Alle Klassen im Überblick:

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Ab der Klasse D sind faktisch kaum noch Verbesserungen in der „Energiebilanz“ zu finden. In einigen Fällen wird der Referenzwert sogar überschritten. 

In der tabellarischen Aufstellung sind PKW nicht erfasst. Hier gilt z. B. in der Klasse A+++ ein maximaler Verbrauch von 44 % und in der letzten Energieeffizienzklasse ein Wert von 117 % und mehr.

Einen Hinweis auf die Energie-Ersparnis geben bereits die Farben, mit denen die Klassen-Angaben hinterlegt werden. Die effizienteste Klasse A+++ mit dem geringsten Energieverbrauch ist mit einem kräftigen Grün hinterlegt. Mit sinkender Energieeffizienz wechselt die Hintergrundfarbe über Gelb und Orange in ein kräftiges Rot.

Was muss aktuell auf dem jeweiligen Etikett stehen?

Die EU-Richtlinie legt auch Mindeststandards fest, wonach die einzelnen Gerätetypen mindestens den Anforderungen einer festgelegten Energieeffizienzklasse entsprechen müssen. Beispielsweise muss ein neuer Geschirrspüler der Klasse A+ entsprechen und für Kühl- und Gefriergeräte kommen nur noch die Klassen A+, A++ und A+++ in Frage. Bei Backöfen sind die Klassen A bis C und bei Dunstabzugshauben sogar noch A bis F zulässig. 

Welche Details sind noch wichtig?

• Die Hersteller vergeben die Klasse selbst

Die Vergabe der Energieeffizienzklassen obliegt dem Hersteller selbst. Eine Überprüfung der Richtigkeit oder Einhaltung der Normen durch unabhängige Organisationen erfolgt nicht. 

• Gut sichtbar an Vorder- oder Oberseite

Eine EU-Richtlinie schreibt die sichtbare Anbringung des Etiketts an der Vorder- oder Oberseite des Gerätes vor, damit der Verbraucher auf den ersten Blick die wichtigsten Eckdaten sieht. 

• Rückkehr zur alten Klassifizierung

Die EU plant eine Änderung des veralteten Systems bzw. eine Rückkehr zur ursprünglichen Klassifizierung. Dies soll wahrscheinlich im Jahr 2020 der Fall sein. In der Übergangszeit werden die Geräte mit beiden Kennzeichnungen versehen. 

Energieeffizienz für Häuser

Immobilien nehmen in Bezug auf den Energieverbrauch einen hohen Stellenwert ein und werden deshalb ebenfalls in Energieeffizienzklassen eingeteilt. Hier folgen die Vorgaben dem gleichen Prinzip und Schema wie bei den Elektrogeräten. Erfolgte die Klassifizierung vor 2014, war zudem eine Einstufung in die Klassen H und J möglich. 

Wobei helfen die Angaben dem Verbraucher?

Mit der Angabe der Energieeffizienzklasse sehen Sie auf einen Blick, ob ein Gerät viel oder wenig Energie verbraucht. Aber innerhalb der Klassen besteht ein gewisser Spielraum. Deshalb sollte der tatsächliche Jahresverbrauch Beachtung finden. Dieser wird ebenfalls auf dem Etikett angegeben.

Da ein A+++-Gerät teurer ist als die Konkurrenz, wird ein Teil der Ersparnis beim Strom bereits bei der Anschaffung aufgezehrt. Grundsätzlich gilt: der höhere Preis amortisiert sich mit dem häufigen Betrieb des Gerätes. 

Quellen:

https://www.esa-energieberatung.de/energieeffizienzklassen/

http://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Was-sagt-die-Energieeffizienzklasse,energielabel100.html