Es scheint, als gäbe die Natur geraden den giftigen „Geschöpfen“ ein prächtiges Aussehen. Ein essbarer und schmackhafter Steinpilz kann rein optisch nichts gegen einen Fliegenpilz ausrichten. Diese Behauptung ließe sich im Garten im Bereich der Blühpflanzen fortsetzen, denn nicht alles, was vor Farbenpracht strotzt, sollte in einem Garten stehen oder zumindest mit der nötigen Vorsicht behandelt werden.
Nicht in jedem Fall ist es die gesamte Pflanze, die mit giftigen Eigenschaften die unterschiedlichsten Erscheinungen hervorruft.
Oben gemachte Aussage trifft tatsächlich auf den Blauen Eisenhut zu. Ein kurzer Kontakt mit der giftigsten Pflanze Europas genügt, um mit einem kräftigen Ausschlag oder sogar Kreislaufstörungen für die Unachtsamkeit „bestraft“ zu werden.
Blüten und Samen sind es beim Goldregen. Ebenso speichert der Wunderbaum das giftige Rizin im Samen, das zu einer Reihe von schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen bis hin zu Kreislaufversagen führt, das letztendlich nach wenigen Tagen eintritt und den Tod des Betroffenen bedeutet. Die Engelstrompete sammelt ihr recht wirkungsvolles Gift wiederum in den Blütenblättern und allen anderen Teilen ihrer imposanten Erscheinung. Bei der Hortensie sind es die Blätter, die möglichst nicht berührt werden sollten und das Bilsenkraut ist sogar extrem giftig, aufgrund seiner durchschnittlichen Erscheinung jedoch selten in Gärten zu finden.
Auch vermeintliche Früchte können sich bei genauerer Betrachtung als giftige Pflanzenteile entpuppen und sind alles andere als essbar. Beispielsweise sind Tollkirschen ungenießbar und können bereits in geringen Mengen für gefährliche Vergiftungserscheinungen sorgen. Gleiches gilt für die leuchtend roten Beeren der Eibe. In diesem Fall sind aber auch alle anderen Pflanzenteile giftig, weshalb Schnittreste der Eibe zum Schutz von Mensch und Tier im Müll und nicht in der Natur entsorgt werden sollten.
In dieser Kategorie sind Buchsbaum (Rinde und Blätter) und Lebensbaum (Zapfen, Holz und Zweigspitzen) als giftige Vertreter zu nennen, die einen übermäßigen Verzehr mit Durchfall und Erbrechen bzw. den Kontakt mit Hautirritationen quittieren. Deutlich intensiver reagiert der Efeu insgesamtauf Kontakt mit Menschen und Tieren, besonders jedoch die Früchte.
Auch einige Pflanzen, die normalerweise regelmäßig auf der Speisekarte stehen, können sogar extreme Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Bohnen und Holunder dürfen nur gekocht verzehrt werden. In rohem Zustand genossen, lassen Übelkeit und Erbrechen nicht lange auf sich warten. Gleiches gilt für die Pflanzenteile der Kartoffel, die oberhalb des Erdreiches heranwachsen.
Giftige Pflanzenteile können demnach sein:
Welche Auswirkungen können die Gifte haben?
Hautreizungen, Ausschläge, Übelkeit und Erbrechen sind als die leichteren Formen der möglichen Vergiftungserscheinungen zu betrachten. Schwerwiegender sind Reizungen des Magen-Darm-Trakts, Herzrhythmusstörungen, Atemlähmungen, Schädigungen von Leber und Nieren, Krämpfe oder Störungen des Nervensystems, die in der Folge und je nach Intensität des Kontaktes bzw. verzehrter Menge nicht selten zum Tod führen.
Neben den bereits genannten Pflanzen, sollten Sie in Ihrem Garten auf folgende Exemplare verzichten. Das gilt insbesondere, wenn Kinder oder Tiere Zugang zu diesen Pflanzen haben.
Name der Pflanze |
Eigenschaften und Merkmale |
Roter Fingerhut |
|
Wasserschierling |
|
Herbstzeitlose |
|
Maiglöckchen |
|
Lorbeerkirsche |
|
Pfaffenhütchen |
|
In diesem Fall sollten Sie sich auf dem schnellsten Weg zu einem Arzt begeben. Können Sie die Anamnese mit Hinweisen auf die Art der Pflanze unterstützen, kann die Behandlung schneller einsetzen. Bei leichten Fällen können Sie dem Betroffenen als erste Hilfemaßnahme zuhause stilles Wasser und Kohletabletten zur Entgiftung verabreichen.