Immobilienmakler genießen in Deutschland einen eher zweifelhaften Ruf. Meist wird den Vertretern der Branche vorgeworfen, mit wenig Arbeit eine Menge Geld zu verdienen – und dies auf Kosten der Käufer, die ohnehin oft den letzten Euro zusammenkratzen müssen, um eine solide Finanzierung auf die Beine zu stellen. Knapp 40.000 Makler sind in Deutschland tätig, viele davon auf selbständiger Basis, manche bei einem großen Maklerunternehmen angestellt. Tatsache ist, dass viele der besten Immobilien in attraktiven Lagen ohne das Mitwirken eines Immobilienmaklers gar nicht mehr zu bekommen sind – dies gilt sowohl für Kauf- als auch für Mietobjekte. Doch was leisten Makler wirklich und ist deren Arbeit tatsächlich verzichtbar?
Zur Einordnung muss gesagt werden, dass die Berufsbezeichnung Immobilienmakler hierzulande nicht explizit geschützt ist. Das bedeutet, dass es in der Branche leider auch Vertreter gibt, die nur über eine unzureichende Ausbildung und ein geringes Fachwissen verfügen. Wer also die Leistungen eines Maklers in Anspruch nehmen möchte, sollte die schwarzen Schafe der Branche meiden und auf entsprechende Fachleute setzen, die lange Jahre erfolgreich in diesem Beruf arbeiten. Für potenzielle Auftraggeber ist die Seriosität eines Maklers nicht immer leicht zu erkennen. Neben entsprechenden Referenzen, einer soliden Ausbildung und einem professionellen Auftreten zählt vor allem Ehrlichkeit. Zum einen wird ein seriöser Makler nur dann ein Entgelt für seine Leistung berechnen, wenn er erfolgreich ein Objekt verkauft. Nebenleistungen wie Besichtigungstermine oder die Erstellung eines Exposés dürfen nicht bepreist werden. Darüber hinaus wird ein professioneller Immobilienmakler seinen Kunden gegenüber offen anmerken, wenn er Probleme mit dem Verkauf eines Objektes sieht und den Auftrag gegebenenfalls auch ablehnen. Dies ist kein Zeichen von Desinteresse, sondern von Professionalität!
Ein richtiger Preis für den Verkauf ist die Basis für einen erfolgreichen Vertragsabschluss. Hier zeigt sich auch die Erfahrung eines guten Maklers. Denn dieser kennt die Preise in der Region und kann genau einschätzen, ob die Vorstellungen des Verkäufers realistisch sind. Zudem weiß er auch, ob sich ein Objekt in seinem aktuellen Zustand überhaupt sinnvoll vermarkten lässt oder ob vor dem Verkauf noch Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten erforderlich sind. Ein Makler ist natürlich an einem möglichst hohen Verkaufspreis interessiert, weil dieser die Grundlage für seine Provision bildet. Dennoch muss er auch die Nachfrageseite im Blick haben. Nur mit seriöser Maklerarbeit lassen sich die Interessen von Käufer und Verkäufer am besten vereinen. Auch das gesamte Marketing ist Sache des Maklers. Dies beginnt mit professionellen Fotos des betreffenden Objekts, deckt die Erstellung eines aussagekräftigen Exposés ab und schließt auch die Präsentation des Objekts im Internet oder der Tageszeitung ein. Darüber hinaus wählt der Makler aus einer Vielzahl potenzieller Bewerber den richtigen Kandidaten aus. Dabei prüft er die Bonität des Interessenten, führt die Verkaufsverhandlungen und bereitet den Kaufvertrag vor.
Niemand benötigt für den Verkauf eines Objekts die Hilfe eines Maklers. Alle Tätigkeiten, die mit dem Verkauf in Zusammenhang stehen, können aus rechtlicher Sicht genauso gut in Eigenregie erledigt werden. Doch jeder Verkäufer muss sich die Frage stellen, ob er sich für geeignet hält, die Immobilie in angemessener Zeit zum Wunschpreis zu veräußern. Auch der zeitliche Aufwand – gerade wenn man nicht vor Ort ist – ist nicht zu unterschätzen. In vielen Fällen lohnt es sich daher eben doch, auf die Dienste eines seriösen und erfahrenen Maklers zurückzugreifen.