Kriterien beim Kauf eines Laufschuhs

Kriterien beim Kauf eines Laufschuhs
 

Welche Kriterien sind beim Kauf von Laufschuhen entscheidend? 

Laufsport ist gesund für Körper und Seele. Es bringt den Kreislauf in Schwung, stärkt die Herzmuskulatur und senkt den Blutzucker- als auch Cholesterin. Gleichzeitig fördert das Laufen den Schlaf und wirkt wie ein Anti-Depressivum, da mit jedem Schritt Glückshormone freigegeben werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass Laufen den Körper strafft und bei der Gewichtsabnahme hilft. Bevor nun mit dem Laufen begonnen wird, ist es wichtig, die richtigen Laufschuhe zu wählen. Worauf es beim Kauf von Laufschuhen wirklich ankommt, zeigt der nachstehende Text. Es lohnt sich, zu fragen: Wer läuft, wie läuft man und wo läuft man? 

1) Wer läuft?


a) Anfänger oder routinierter Vielläufer?

Jeder Läufer benötigt einen Schuh, der ihn individuell optimal in der Bewegung unterstützt. Dabei ist es wichtig, zu unterscheiden, ob die Person Laufanfänger, fortgeschritten oder vielleicht sogar Marathonläufer ist. Anfänger sind mit Schuhen gut beraten, die eine weniger ausgeprägte Dämpfung haben. Als Grundsatz gilt generell: Ein Laufschuh sollte so viel Flexibilität wie möglich zulassen und nur in dem Ausmaß dämpfen, wie es wirklich erforderlich ist. Allerdings spielt das Gewicht des Läufers dabei eine wesentliche Rolle: Bei übergewichtigen Läufern ist eine hohe Dämpfung sinnvoll. Zu niedrige Dämpfungs- und Stützelemente könnten sonst zu leicht abgenützt werden. Das hat zur Folge, dass der Bewegungsapparat zu stark beansprucht wird. Ist das Körpergewicht aber niedrig, wäre eine zu starke Dämpfung wiederum nachteilig, da der Schuh an Flexibilität verliert. Auch für fortgeschrittene Läufer mit einer kräftigen Muskulatur und gestärkten Sehnen sollte die Dämpfung nicht zu stark ausfallen. Bei Wettbewerben oder Marathonläufern eignen sich gestützte und neutrale Laufschuhe gleichermaßen.

b) Bestimmung des Fußtyps

Jeder Mensch verfügt über einen unterschiedlichen Fußtyp. Nur eine Minderheit besitzt einen Normalfuß. Sehr oft tritt ein Senkfuß bzw. Plattfuß auf. Auch ein Hohlfuß ist bekannt. Je nach den Bedürfnissen des Fußes werden daher Schuhe erforderlich, die die nötige Stabilität und Bewegungskontrolle gewähren. Oftmals ist auch feststellbar, dass sich die Fußform nach einem Lauftraining auch ändert. 

c) Beachtung von orthopädischen Problemen

Besonders Läufer, die unter körperlichen Fehlstellungen leiden, benötigen unbedingt Laufschuhe bzw. Einlagen, die ausgleichend wirken. Wird hier ein falscher Schuhtyp ausgewählt, kann das schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Die orthopädischen Einlagen sollten beim Kauf unbedingt mitgenommen werden. Es empfiehlt sich, vorab die Ursache der Fehlstellung zu eruieren und bestenfalls vor dem Lauftraining zu beseitigen. Ist eine Heilung nicht absehbar, sollte die Wahl des Laufschuhs unbedingt mit einem medizinischen Spezialisten abgestimmt werden.

2) Wie läuft man?


Laufen ist nicht gleich Laufen. Grundsätzlich kann zwischen dem Vorfuß-, Mittelfuß- oder Fersenlauf unterschieden werden. Der Fersenlauf (auch Rückfußlauf genannt) tritt sehr häufig auf. Dabei wird zuerst mit der Ferse aufgesetzt und danach über die Zehen abgerollt. Da diese Technik allerdings auch viel Energie raubt, ist eine gute Dämpfung wichtig, die den Aufprall mindert. Beim Vorfußlauf wird wiederum zuerst mit dem Fußballen unterhalb der Zehen aufgesetzt. Athleten wählen meist diese Technik. Dieser Lauf gilt als gelenkschonend, jedoch als stark belastend für die Waden. Sehr empfehlenswert ist der Mittelfußlauf, da die Belastung am gleichmäßigsten erfolgt. Es ist sehr ratsam, vor Wahl des Laufschuhs eine Bewegungsanalyse durchzuführen. Dabei wird neben dem Abrollverhalten auch festgestellt, ob eher die Fußaußenkante, oder aber die Innenkante in der Bewegung belastet wird. Die meisten Sportläden bieten solche Analysen an. 

3) Wo läuft man? 

Auch die Bodenbeschaffenheit ist ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung des Laufschuhs. Es sollte daher überlegt werden, wo künftig am häufigsten gelaufen werden wird. Untergründe wie Asphalt und Beton erfordern mehr Dämpfung als Kiespfade durch Wiesen und Wälder. Gerade bei naturbelassenen Böden sind Natural-Running-Schuhe sehr im Trend. Sie sind besonders leicht verarbeitet und geben das Gefühl eines Barfußlaufes. Diese Schuhe unterstützen aber somit auch kaum den Bewegungsapparat, sodass sie nur gelegentlich zum Einsatz kommen sollten. Immer beliebter wird das Laufen auch in hügeliger Umgebung auf steinigen Pfaden. Für den nötigen Halt sorgen nur entsprechende Trail-Laufschuhe mit rutschfester Sohle. Das Material dieser Schuhe ist auch äußerst wetterfest und wasserabweisend. Variiert die Laufumgebung ist es durchaus empfehlenswert, sich mehrere Schuhe zuzulegen. Dabei sollten verschiedene Hersteller von Laufschuhen berücksichtigt werden. Die Fußmuskulatur wird sich über die unterschiedlichen Reize freuen.


4) Besondere Tipps für den Laufschuh-Kauf

  • Es lohnt sich, die alten Schuhe zum Kauf mitzubringen. Aus ihrer Sohle leitet sich der Laufstil sehr gut ab.
  • Ein Einkauf am späten Nachmittag ist äußerst vorteilhaft. Zu dieser Tageszeit haben die Füße ihre größte Ausdehnung erreicht. Sie sind dann um bis zu 4 % größer, bevor sie sich wieder bis zu einem Zentimeter verringern. 
  • Laufschuhe sollten stets um etwa eine Schuhgröße größer gekauft werden als üblich. Grundsätzlich sollte vor den Zehen eine Daumenbreite Platz bleiben. Zu beachten ist nämlich, dass die Füße während der Bewegung aufgrund ihrer gesteigerten Durchblutung anschwellen und einfach mehr Platz brauchen. Dennoch sollte der Halt im Schuh gut sein. Von einem zu starken Schnüren der Schuhbänder ist abzuraten. Das führt gerade bei längeren Läufen zu Schmerzen am Rist. 
  • Eine ausreichende Sprengung bei Laufschuhen ist enorm wichtig. Dabei handelt es sich um den Höhenunterschied von bis zu 12 Millimeter zwischen Ferse und Vorfuß. Eine kleine Sprengung führt insbesondere zu Schmerzen in den Waden und in der Achillessehne.