Die Gerüchte, dass es sich bei der Schokolade der Osterhasen um eingeschmolzene Schoko-Weihnachtsmänner handelt, halten sich schon seit Jahren. Wir sind für Sie dem Mythos auf den Grund gegangen.
Laut dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) werden zu Ostern etwa 120 Millionen Schokoosterhasen die Supermärkte und Confisserien, Süßwarenläden, Kioske und Konditoreien in Deutschland bevölkern (Erhebnung aus 2016). Weitere knapp 90 Millionen schokoladige Häschen gehen in den Export ins Ausland.
Je nach Schokohasen-Alter und -Hersteller ist die Schokolade manchmal leicht gräulich überzogen, viel zu süß oder brüchig – die Vermutung, dass es sich nicht um frische Schokolade handelt drängt sich förmlich auf. Aber sind das wirklich Anzeichen für alte Schokolade? Die gute Nachricht zuerst: Schokolade kann eigentlich nicht bei richtiger Lagerung schlecht werden. Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht überschritten ist, ist die Chance, dass die Schokolade nicht mehr genießbar ist, gleich Null. Auch lange danach ist die Schokolade noch essbar. Es gibt aber Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die Schokolade nicht mehr so gut schmecken wird.
Er bildet sich, wenn Fett (z. B. Kakaobutter) aus dem Inneren an die Oberfläche der Schokolade wandert und sich dort absetzt bzw. kristallisiert. Dies kann passieren, wenn die Schokolade länger liegt oder schwankenden Temperaturen ausgesetz war. Sichtbar ist dies durch weiße Flecken. Die Schokolade schmeckt nicht mehr so gut, ist aber noch essbar, solange das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht erreicht ist. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, kann der Fettreif ranzig und die Schokolade ungenießbar werden. Hiervon ist hauptsächlich Schokolade mit geringem Zucker- und hohem Fettanteil – wie dunkle Schokolade – betroffen.
Tipp: Um dem entgegen zu wirken, lagern Sie ihre Schokolade am besten kühl. 18 Grad ist übrigens die ideale Aufbewahrungstemperatur. Dazu sollte der Ort trocken und lichtgeschützt sein.
Der gräuliche Belag, der Zuckerreif genannt wird, entsteht, wenn Schokolade zu kalt gelagert wurde und dann in warmer Umgebungstemperatur liegt. Das Kondenswasser, welches sich dabei bildet, löst Zuckerkristalle aus der Schokolade. Das Wasser verdampft und die weiß-grauen Zuckerkristalle bleiben auf der Schokoladenoberfläche. Die Schokolade schmeckt zu süß und hat keine angenehme, weiche Konsistenz, sondern ist eher brüchig.
Tipp: Lagern Sie die Schokolade an einem Ort mit konstanter Temperatur.
Jedes Jahr stehen unzählige Schokoweihnachtsmänner auch nach Weihnachten noch in den Regalen. Zunächst werden Sie mit Rabatten auf bis zur Hälfte des Ursprungspreises reduziert und dann sind sie irgendwann alle verschwunden. Aber wohin?
Die Antwort:
Bei industrieller Fertigung landen nicht gekaufte Weihnachtsfiguren im Müll. Nur bei kleinen Konfiserien besteht die Chance, dass diese wieder eingeschmolzen werden. Supermarkt-Schoko-Nikoläuse und Schokohasen werden zum einen durch ein gesetzliches Verbot, dass untersagt, dass einmal ausgelieferte Lebensmittel wieder zum Hersteller zurück gehen dürfen, am Recyclling gehindert und zum anderen wären die Kosten deutlich höher als bei einer Neuproduktion. Denn jeder Schoko-Osterhase und jeder Schoko-Nikolaus müsste zunächst wieder zurückgeschickt und dann einzeln ausgepackt und eingeschmolzen werden. Der Mythos ist also widerlegt: Ein Supermarkt-Schokoladenhase war niemals ein Nikolaus.
Tipp: Da Schokofiguren meistens mehr als ein Jahr haltbar sind, können Sie übriggebliebene Figuren bis zum nächsten Fest lagern oder neutrale Figuren wie Eulen oder Hunde wählen.